8.Tag Bulgarien: Goldstrand bei Varna

Gestern Abend haben wir uns entschieden, es heute ganz ruhig angehen zu lassen.
So sind wir erst um 8.30h aufgestanden und waren um kurz nach 9h zum Frühstück unten.
Das Frühstück war ziemlich enttäuschend, vermutlich kommen sehr selten mittel- oder nordeuropäische Gäste ins Hotel Horizont: es gab Weißbrot zum Toasten, einen schlichten in dicke Dreiecke geschnittenen Käse, eine ebenfalls recht dick geschnittene Mortadella-ähnlich aussehende Wurst, in kleinere Stücke geschnittene Fleischwürste, kleine flache und ebenfalls rundliche Fischstücke, wieder die tollen Gurken (als Stücke und leider nach einer gewissen Zeit am Frühstücksbuffet nicht mehr ganz so knackig), eine recht leckere aber keiner speziellen Obstsorte zuordnenbare Marmelade und mehrere Kuchen (u.a. Industrie Marmorkuchen). Als einziges Getränk gab es an Pfefferminztee erinnernden Tee.
Nach dem Frühstück haben wir uns erstmal wieder aufs Zimmer zurückgezogen und nach der restlichen Morgentoilette haben wir noch gelesen, ein wenig gesurft und beide für diese Berichte geschrieben (ich war mit dem Tag in Plovdiv noch nicht fertig). Irgendwann haben wir dann angefangen, die nächsten Tage zu besprechen und sind übereingekommen, daß wir heute noch das Höhlenkloster Aladscha besichtigen wollen, das sich ganz in der Nähe befindet. Laut Führer braucht man für einen hauptsächlich durch Wald führenden Weg ca. 1h. Das archäeologische Museum in Varna wollen wir Dienstag besuchen, da es dann hoffentlich weniger gut besucht ist als am Wochenende (Montags bleibt es geschlossen). Als wir endlich fertig zum Aufbruch waren und an der Rezeption nach dem Weg fragen wollten, kam die Hotelbesitzerin und informierte uns, daß an unserem Wagen ein Reifen platt sei.
Da wir den Wagen mit Vollkasko ohne selbstbeteiligung gemietet haben, konnten wir ganz ruhig bleiben und die notwendigen Aktionen auf später verschieben. So sind wir erstmal aufgebrochen. Wir hatten allerdings an der Rezeption nur eine ganz grobe schematische Karte gesehen, auf der der Weg zum Kloster in ca. 1km Entfernung in Richtung Varna eingezeichnet war. Der Hotelbesitzer hatte uns noch eine Karte angeboten, die allerdings von 1994 war und auf der wir nicht mal unseren Standpunkt und das Hotel Horizont wiederfanden und die wir deshalb nicht mitgenommen hatten. Gegenüber auf der anderen Straßenseite der Straße von Varna nach Albena gibt es ein Büro, das Informationen zur Region anbietet, denn die Gegend hier ist wohl als so eine Art Schutzgebiet/Nationalpark deklariert. Dort war aber heute am Sonntag geschlossen. Wir haben es dann auf gut Glück probiert und dachten auch eigentlich, daß es ja nicht allzu schwer sein könne, den Weg zu finden. Es gab auch ungefähr am beschriebenen Punkt einen Fußgängerüberweg über die Straße und direkt dort einen Weg in den direkt an die Straße grenzenden Wald. Nur stellte es sich nach wenigen Metern heraus, daß wir zu einigen alten, noch aus der Vorwendezeit stammenden Häusern und Grundstücken gelangten, die im Wald und von der Straße aus nicht einsehbar liegen, und der Weg endete dann auch sehr bald. Da es da dann schon nach 15.40h spät war, das Kloster nur bis 17.00h geöffnet hat und man ca. 1h dahin braucht, haben wir dann beschlossen, den Ausflug dahin auf einen anderen Tag zu verschieben, uns erstmal um den kaputten Reifen zu kümmern und lieber noch schwimmen zu gehen.
Zurück im Hotel angelangt (einen Teil der Strecke hatten wir inzwischen 4mal zurückgelegt und genau da roch es natürlich ziemlich nach Kloake) habe ich die SIM-Karte des Handy gewechselt und bei Europecar in Varna angerufen. Nachdem ich klar machen konnte, daß die Reparatur Zeit bis Montag hat, wurde mir angeboten, morgen am Flughafen in Varna vorbeizukommen und dort wieder einen normalen Reifen aufziehen zu lassen. Andernfalls hätte ich heute selber eine Werkstatt mit Sonntagsservice organisieren müssen. Kaum auszudenken, wenn uns der Reifen mitten im Gebirge kaputt gegangen wäre, es ist schon ziemliches Glück, daß es in direkter Nähe zu einer der 3 Filialen (Sofia, Burgas und Varna) von Europcar in Bulgarien passiert ist. Danach sind wir dann erstmal in den Hotelpool schwimmen gegangen. Aufgrund unserer Erfahrung, daß schon kurz vor 22h im Hotel die Küche des Restaurants geschlossen war, habe ich das Aufziehen des Notrades verschoben und wir sind nach dem Schwimmen erstmal schnell uns umziehen gegangen, um dann direkt Essen zu gehen. Das sollte eigentlich direkt hier im Hotel erfolgen, aber auch heute hatten wir wieder Pech, denn wie uns mit Bedauern mitgeteilt wurde, hatte die Küche schon um 19.30h geschlossen. Wir sind deshalb wieder wie gestern am nächsten Hotel vorbei zu einem Restaurant, das uns die eigenen Hoteliers gestern empfohlen hatten und dessen Wirt auf uns gestern einen netten Eindruck gemacht hatte (er hatte uns z.B. damit den Mund wässrig gemacht, daß sie ihr Brot selber im Holzkohleofen backen würden). Und wir wurden auch nicht enttäuscht: als erstes wählten wir einen Gurkensalat mit fast so knackigen Gurken wie gestern Abend, ich habe dann noch einen kleinen Zwischengang in Form einer Bohnensuppe eingeschoben und dann als Hauptgang Karin gebackenen Fisch und ich 4 Kebabche (im Prinzip deutlich größere Cevapcici vom Grill), dazu hatten wir beide das selbstgebackene Brot und Knoblauchsauce und Karin zusätzlich noch Pommes Frites. Allessamt durchaus genießbar und lecker. Nach dem Bezahlen gab es dann beim Verabschieden noch ein kleines Schwätzchen mit dem Wirt, der längere Jahre in Osnabrück gelebt und beim DPD gearbeitet und dabei viel von Deutschland kennengelernt hatte. Nach dem Essen sind wir zurück ins Hotel und auf unser Zimmer gegangen, um u.a. Diesen Bericht fertig zu schreiben

An dieser Stelle noch ein schneller Exkurs zum Verhältnis der Bulgaren zu Haustieren:
Schon im Hotel Niky in Sofia haben wir im Freiluftbereich des Restaurants gesehen, wie dort Wellensittiche in einem Käfig direkt im Gästebereich leben mußten, die tagtäglich mehrere Stunden laute Musik und Menschengebrabbel aushalten mußten. Der Käfig war so klein, daß die beiden Vögel nicht richtig fliegen, sondern nur von Sitzstange zu Sitzstange flattern konnten (Höhe vielleicht 1m, Durchmesser maximal 60cm). Dazu gab es im Niky noch ein kleines Bassin (Durchmesser max. 1m und Tiefe max. 25-30cm) als Teil eines künstlichen Bachlaufs durch den Restaurantbereich, in dem 3 Wasserschildkröten leben. Solange der künstliche Bach aber nicht eingeschaltet war, lief kein Wasser ins Bassin und heraus und dementsprechend konnten die Schildkröten auch nicht oder nur äußerst mühsam aus dem Bassin herausklettern, denn der übergang zwischen Bassin und Bachlauf bildete dann eine Stufe.
Auch heute Abend haben wir wieder im Restaurant Vogelkäfige mit Nymphensittichen und Kanarienvögeln gesehen, die direkt im Gästebereich hingen, einer davon sogar nur 1-2m von einem Lautsprecher entfernt, aus dem recht laut – für einen Vogel definitiv zu laute – Musik kam. Aber nicht nur die Musik mußten sie erdulden, sondern auch das Kinder sich mit ihnen vergnügten, in dem sie den Vögel vorpfiffen (sicherlich noch das harmloseste, aber wenn tagtäglich zig verschiedene Kinder das machen, für die Vögel sicherlich auch nicht schön) und die Vögel anmiauten und -fauchten. Das alles scheint hier niemanden zu stören und wir haben ähnliches vorher auch noch ein paar mal woanders gesehen.
Mode scheint es hier übrigens gerade zu sein, sich einen Husky zu halten: Genau die richtige Hunderasse für eine Gegend mit Sommertemperaturen um die 30Grad! Da muß man ja echt froh sein, wenn Huskys nicht in Afrika Moderasse werden!

Posted from WordPress for Android on SE Xperia X10 mini pro

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.